go for a walk

Die Arbeiten der Serie entstehen aus einem einfachen, aber intensiven Ritual: dem Gehen und Beobachten. Unterwegs hält Güde Renken die flüchtigen Begegnungen mit der Natur fest. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Heimischem und Fremdem, zwischen Vergangenem und Gegenwärtigem, zwischen Bekanntem und Unbekanntem. Die abgebildeten Blumen, Gräser und Kräuter scheinen aus verschiedenen Momenten und Orten zu stammen, deren Zusammenspiel eine eigene, fast meditative Logik eröffnet.
Im Zentrum ihrer Arbeit steht das intensive Erleben der Natur mit allen Sinnen. Die feinen Linien der Aquarelle und Zeichnungen fangen nicht nur das Sichtbare ein, es ist eine Art der Kontemplation, die den Blick für das scheinbar Selbstverständliche schärft und dazu anregt, das Alltägliche neu zu entdecken.

Mit minimalem malerischen Aufwand inszeniert Güde Renken Umrisse und Linien, die Ausschnitte aus einem größeren, sich ständig erweiternden Erfahrungsfeld sind. Die Bilder sind nicht als abgeschlossene Momentaufnahmen zu verstehen, sondern als Stationen eines fortwährenden Dialogs mit der eigenen Wahrnehmung und Kreativität.

Am Rande der Serie begegnen wir auch humoristischen Elementen: Albrecht der Hase und seine sechs Freundinnen erinnern uns daran, dass nicht alles im Wandel der Natur ästhetisch inszeniert werden muss. Während Güde Renken in ihren Bildern die Lebendigkeit von Blättern und Gräsern festhält, zeigt der Hase eine andere Perspektive auf das Leben und unterstreicht damit den facettenreichen Dialog zwischen Mensch, Tier und Natur.